Familientag in Freiburg 2010

Familientag Löwis of Menar

 

Wieder einmal nach zwei Jahren trafen sich die Mitglieder der Familie Löwis of Menar zu ihrem Familientag, diesmal in Freiburg / Breisgau vom 29. bis 31. Oktober 2010. Es war der erste Familientag, den unser neuer Familienratsvorsitzender Olaf leitete. Er hat es gut gemacht. Ihm und Sibylle gelang es, ein besonders warmherziges, fröhliches, kommunikatives Treffen zu gestalten. 86 Vettern und Cousinen waren zusammengekommen, mit viel Jugend und vielen kleinen Kindern. Engagiert vorbereitet haben Karin und Klaus dieses Treffen. Wir waren gut untergebracht im zentral gelegenen Stadthotel Kolpinghaus, wo jeden zur familiären Begrüßung eine Freiburger Schokoladenköstlichkeit auf seinem Zimmer erwartete.

 

Am 29. trafen die vielen aus München kommenden Familienmitglieder wegen einer Menge Baustellen und Staus leider erst gegen Mitternacht ein. Andere hatten schon durch die schöne Stadt Freiburg flanieren können. Am nächsten Morgen genossen wir gruppenweise bei sonnigem Wetter eine exquisite Führung durch Freiburg, lernten mit Vergnügen einige neue Wörter entlang der "Bächle" kennen, z.B. "Deucheln", das sind Holzrohre im Bächlesystem, oder "Runzmeister", der fürs Bächle-Reinigen verantwortlich ist. Im Münster spazierten unsere Augen Bild um Bild geführt durch eins der großen mittelalterlichen Glasfenster. Wir freuten uns am Klang der drei Orgeln, die wegen eines Konzertes kurz angespielt wurden, schauten auf zum Sprengring, zum Hochaltar mit der Madonna von Hans Baldung Grien und staunten am Ende über die Vielfalt der reichen Figuren am Haupteingang. Der filigrane Turm war leider nur teilweise sichtbar, war eingerüstet wegen Restaurierung.

 

Um das Münster war reges Markttreiben mit interessanten handwerklich gefertigten Dingen. Der kleine Ritter Frederick bekam eine hölzerne Armbrust, deren dazugehörende Korken, von den Kindern immer wieder umsichtig geschossen, den weiteren Familientag belebten.

 

Vom Münster eilten wir ins Hotel, uns umzuziehen und in zwei wartende Busse zu steigen. Durchs anfangs heiter herbstlich leuchtende Glottertal fuhren wir über Kloster St. Peter, dessen Kirche wir besuchten, nach Furtwangen, vorbei an Schneefeldern, schließlich in den dunklen Tann des Schwarzwaldes zur Breg-Quelle der Donau. Dort haben Karin und Franz ihre beiden Gasthöfe, wo wir mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. An der Breg, der ersten der beiden Donauquellen hielt Franz einen kleinen Vortrag über die Donau vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer.

 

An der zu den beiden Höfen gehörenden schön renovierten Michaelskapelle befindet sich die Wasserscheide von Nordsee und Schwarzem Meer, von Rhein und Donau. Hier suchten und fanden die Allerkleinsten, von Christina geführt, einen gewaltigen Schatz unter den Schwarzwaldtannen. Zurück in den Bussen erzählten Klaus hier und Karin dort weiter viele interessante Dinge über unsere Route im Schwarzwald, die Uhrenstraße. Auf ihr brachten früher die Schwarzwälder im Winter die in den Familien hergestellten Uhren mit den bemalten Schildern nach Italien; heutige Beispiele dieser begehrten Uhrenkunst konnten wir in St. Peter noch in den Schaufenstern sehen. Auch vom Pferdemarkt in St. Märgen mit den berühmten Schwarzwälder Kaltblut-Füchsen erzählten sie, und dem Hexenbach tief im Tal mit seinen Schauermärchen.

 

Zurück im Stadthotel kleideten wir uns festlich zu Abendessen und Tanz. Zwischen zwei Gängen hielt Viola eine Rede. Angeregt durch die in Bonn bevorstehende große Ausstellung zu Napoleon und Europa, Traum und Trauma, hatte sie mit der Kuratorin Bénédicte Savoy über Friedrich von Loewis of Menar gesprochen. Er hatte damals den ersten Sieg auf russischem Boden über Napoleonische Truppen errungen, der die geschlagenen Preußen später zur Konvention von Tauroggen bewegte. Viola hatte ihr die vielen zu diesem Thema von Henning ausgearbeiteten Bildkarten gezeigt, die Savoy mit großer Begeisterung studierte, auch weil wir sie dazu nutzen können, unseren Jugendlichen ihre mehr oder weniger berühmten, aber alle auf ihre Weise interessanten Vorfahren nahe zu bringen, nicht nur den bedeutenden Friedrich. Hennings Buch mit den vielen Bildkarten zur Familiengeschichte wanderte an diesem Abend von Hand zu Hand.

Beim Tanz hatten nicht nur die Jugendlichen und Erwachsenen, sondern auch die vielen kleinen Kinder großes Vergnügen. Auch der Tourenwalzer fehlte nicht, wieder mit Bravour angeführt durch Bernd, hilfreich und energisch begleitet von Stella. Wie immer wurde es sehr spät und für einige junge Leute noch später, weil sie sich, geführt von Klaus' Söhnen Jan Patrik und Christoph, noch ins Freiburger Nachtleben stürzten.

 

Am nächsten Morgen Familienratssitzung, mit Olafs Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre, Totengedenken, Danksagung an besonders engagierte Familienmitglieder, Besuch der Vorsitzenden bei Marlott. Leider gab Berthold sein Stellvertreteramt ab. Wir wählten Patric jun. einstimmig zum Nachfolger. Johannes hielt einen heiteren Vortrag mit Bildern über die alten Schotten im Manor Valley und wie es dort am Castle Hill heute aussieht. Reinhold sprach intensiv über "Die acht Generationen der Löwis of Menar und ihre unterschiedlichen Besitzungen im Manor Valley von 1427 bis 1642". Derweil spielten und bastelten die Allerjüngsten im Nebenraum unter Christinas Anleitung. Als Olaf aber das frisch restaurierte Familienschwert und seine ebenso restaurierte lederne Scheide zeigte und auslegte, kamen Groß und auch Klein interessiert zusammen, das alte neue Schwert des ersten Löwis im Baltikum mit Augen und Fingern zu studieren.

Dieser Familientag war wieder gelungen und wird eine schöne Erinnerung bleiben. Unser Dank gilt besonders Karin und Klaus und Olaf mit Sibylle. Wir sind glücklich mit unserem neuen jungen Familienratsvorsitzenden.

Wieder sehen wollen wir uns 2012 in München.

 

Viola von Loewis of Menar